Alternativer Kulturbericht
(veröffentlicht Anfang 2016)
Kunst- und Kulturberichte der öffentlichen Hand geben Aufschluss darüber, in welcher Höhe Kulturfördermittel vergeben wurden und wie sich diese auf Kultureinrich- tungen, Kunstprojekte oder KünstlerInnen aufteilten. Die statistischen Rahmenbedingungen für Kulturarbeit werden darin nicht erfasst. Mit dem Alternativen Kulturbericht versucht die IG Kultur Österreich in Kooperation mit den Landesorganisationen dieses Defizit zu beheben.
Seit zwei Jahren werden mittels Online-Erhebungstool sämtliche Mitgliedsinitiativen der IG Kultur und der Landesvernetzungen (TKI) zu Aspekten ihrer Arbeit befragt: zur Höhe der angesuchten Kulturförderungen im Vergleich zu den tatsächlich erhaltenen Fördermitteln, zu den Gesamteinnahmen der Kulturinitiative und deren Zusammensetzung, zur Anzahl der jährlichen Veranstal- tungen und deren Reichweite sowie zum Verhältnis von bezahlter und unbezahlter Arbeit.
Eines zeigt sich deutlich: Kulturinitiativen, die einen wesentlichen Beitrag zur Vielfalt des kulturellen Lebens in Österreich leisten, „schaffen das nicht wegen, sondern eher trotz der österreichischen Kulturpolitik. Obwohl sie den Großteil des Angebots liefern, erhalten sie nur 5 % des Kunstbudgets“ des Bundes, so Gabriele Gerbasits, Geschäftsführerin der IG Kultur Österreich.
Der Alternative Kulturbericht erweist sich nicht nur auf Bundesebene als wichtiges Steuerelement für Kulturpolitik, auch in Tirol zeigen die Ergebnisse aus der Erhebung die Situation der Kulturinitiativen auf. Mehr als ein Drittel der befragten Initiativen in Tirol (38 %) gab an, dass ihre Ausgaben im Jahr 2014 höher waren als die Einnahmen und sie das Budgetjahr nicht positiv abschließen konnten. Gerade vor dem Hintergrund der im Raum stehenden Kürzungen der Ermessensausgaben des Landes ab 2017 geben diese Zahlen berechtigten Anlass zur Sorge.
Wie eng bereits jetzt der Spielraum bei der Finanzierung freier Kulturarbeit in Tirol ist, zeigt ein Blick auf die Einnahmenstruktur der befragten Kulturinitiativen. 69 % erhielten 2014 weniger als 50.000 Euro an öffentlichen Förderungen pro Jahr, wobei dieser Anteil durchschnittlich 48 % der Gesamteinnahmen ausmachte. Dem gegenüber standen Eigenmittel in Höhe von rund 47 %, wenn die ehrenamtlich geleistete Arbeit mit einem fiktiven Wert von 20 Euro pro Stunde (entsprechend den Honorarrichtlinien der TKI für Tätigkeiten ohne besondere Vorkenntnisse) berechnet und einbezogen wird.
Ohne ehrenamtliche Arbeit würde folglich ein großer Teil der kulturellen Versorgung des Landes zusammenbrechen. Um dieses ehrenamtliche Engagement auch in Zukunft zu gewährleisten, bedarf es jedoch eines Mindestmaßes an struktureller Absicherung der Kulturinitiativen.
Eine Kürzung der Ermessensausgaben und damit des frei zu vergebenden Kulturbudgets des Landes hätte fatale Auswirkungen auf die kulturelle Landschaft in Tirol.
Informationen und Downloads
Basisdatenerhebung 2014_Tirol
Link zu Informationen zum
Alternativen Kulturbericht
der IG Kultur Österreich
Download:
Alternativer Kulturbericht_2014
...............................................................
Die IG Kultur Österreich hat die Ergebnisse der Basisdaten- erhebung 2014 verschiedenen Kunstschaffenden vorgelegt und sie gebeten, ihre Sicht darauf zu formulieren. Es handelt sich um eine Vermittlung des Ist-Zu- standes und zugleich um Kommentare von der Basis der Kunst- und Kulturlandschaft.
Video Förderunterricht
eine Koproduktion von VADA und dem Teatro zumbayllu von und mit Yulia Izmaylova, Felix Strasser, Sara und Florian Zambrano und Frederik Dörfler
Video Da tanzen nicht einmal
die Puppen
mit Manuela Linshalm, Patrick Kwasi, Claudia Six, Lisa Zingerle
Basisdatenerhebung 2014_Tirol
Link zu Informationen zum
Alternativen Kulturbericht
der IG Kultur Österreich
Download:
Alternativer Kulturbericht_2014
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Die IG Kultur Österreich hat die Ergebnisse der Basisdaten- erhebung 2014 verschiedenen Kunstschaffenden vorgelegt und sie gebeten, ihre Sicht darauf zu formulieren. Es handelt sich um eine Vermittlung des Ist-Zu- standes und zugleich um Kommentare von der Basis der Kunst- und Kulturlandschaft.
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eine Koproduktion von VADA und dem Teatro zumbayllu von und mit Yulia Izmaylova, Felix Strasser, Sara und Florian Zambrano und Frederik Dörfler
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