Konzept der TKI zur Stärkung regionaler Kulturarbeit
Hintergrund des Konzepts
Im Auftrag des Landes Tirol erstellte die TKI 2012 das „Entwicklungskonzept zur Stärkung der regionalen Kulturinitiativen“. Die Auseinandersetzung mit Kulturarbeit im ländlichen Raum – mit den Erfahrungen von Kulturschaffenden, möglichen damit verbundenen Herausforderungen, Potenzialen aber auch Problemen – ist für die TKI als Interessenvertretung der freien Tiroler Kulturszene seit jeher ein zentrales Anliegen und Arbeitsfeld.
Aufbau und Inhalt
Der erste Abschnitt umreißt das Thema und grenzt zentrale Begriffe ein. Schlaglichtartig werden sozial-, kultur- und wirtschaftspolitische Aspekte des ländlichen Raums beleuchtet, die aktuell den Hintergrund und den Status quo für zeitgenössische Kulturarbeit abseits urbaner Zentren bilden.
Im zweiten Abschnitt werden Beispiele von gelungener Kulturarbeit in ländlichen Regionen in Österreich vorgestellt und analysiert. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf das Potenzial und die Wirkung der Initiativen für die Region gerichtet.
Basierend auf den Ausführungen im ersten und im zweiten Teil werden im dritten Teil Empfehlungen zur Stärkung regionaler Kulturarbeit abgeleitet und ausformuliert.
Die Inhalte des Konzepts im Detail:
Einleitung Teil I – Thema und Begriffe
- 1.1. Der ländliche Raum – eine Eingrenzung
- 1.2. Wichtige Impulse für die Regionen durch eine starke städtische Kulturszene
- 1.3. Warum sind zeitgenössische Kunst und Kultur wichtig für eine Region?
- 1.4. Aktuelle Bedingungen für zeitgenössische Kunst und Kultur in ländlichen Regionen
- 2.1. „Kulturinitiative Gmünd“ in Kärnten
- 2.2. Kulturentwicklungsprozess Wörgl
- 2.3. „regionale“ Steiermark
- 2.4. Resümee
- 3.1. Zeitgenössische Kunst und Kultur als wichtiges Element regionaler Kulturarbeit
- 3.2. Schwerpunktsetzung auf zeitgenössische regionale Kulturarbeit in der Fördervergabe
- 3.3. Finanzierung
- 3.4. Kommunikation, Dialog und Vernetzung
- 3.5. Öffentlichkeitsarbeit
- 3.6. Kulturverwaltung Abschließende Bemerkungen
Zusammenfassung
Das Konzept zeigt auf, dass zeitgenössische Kulturarbeit in ländlichen Regionen ein komplexer Bereich ist, der auf unterschiedlichen Faktoren beruht und differenziert zu betrachten ist. Es gibt gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, die das Leben in den ländlichen Regionen stark beeinflussen und somit auch die kulturelle Artikulation verändern. Faktum ist, dass es zur langfristigen Stärkung regionaler Gebiete ausdrücklicher politischer Schwerpunktsetzungen bedarf, die in unterschiedlichen Bereichen anzugehen sind: in Raumordnung/Raumplanung, Bildungspolitik, Frauenpolitik, Wirtschaft- und Arbeitsmarktpolitik, Integrationspolitik etc. – und nicht in der zuletzt Kulturpolitik.
Vergleichbar der komplexen Ausgangslage von Kulturarbeit in den Regionen ist auch die Arbeit an der Stärkung regionaler Kulturarbeit als vielschichtiges, sich wechselseitig bedingendes Tätigkeitsfeld von regionaler und überregionaler Kulturpolitik und Kulturschaffenden zu betrachten. Die Stärkung regionaler Kulturinitiativen muss ein von unterschiedlichen Kräften getragener Prozess sein. In diesem Sinne versucht das Konzept – im Rahmen der bestehenden (gesetzlichen) Möglichkeiten – Empfehlungen und Vorschläge zum Ausbau, zur Weiterentwicklung und zur Verbesserung der Maßnahmen zu geben, die bereits vom Land Tirol, den Gemeinden und der TKI für die zeitgenössische regionale Kunst- und Kulturarbeit in Tirol geleistet werden.
Die konkreten Empfehlungen zur Stärkung zeitgenössischer Kulturarbeit in den Regionen beziehen sich auf folgende Bereiche:
- Betonung von zeitgenössischer Kunst und Kultur als wichtiges Element regionaler Kulturarbeit
- Schwerpunktsetzung in den Bereichen Fördervergabe, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und Kulturverwaltung.
Anregungen geben auch die im Konzept angeführten Best Practice Beispiele (Mitarbeit Günther Moschig und Hans Oberlechner), die eindrucksvoll belegen, dass durch gezielte Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen die Stärkung zeitgenössischer Kulturarbeit in ländlichen Räumen und damit die Stärkung der Regionen selbst möglich ist.
Downloads
TKI
0512 586781
office(a)tki.at
- KulturTon - dreiteilige Sendereihe auf Freirad, von Michael Haupt, 2.-5.4.2013 (zum Nachhören: nr1, nr2, nr3)
- Artikel in der Tiroler Tageszeitung vom 22.10.2012
- Der Mensch wird durch die Kultur befähigt, über sich selbst nachzudenken: zum TKI-Konzept zur Stärkung zeitgenössischer Kulturarbeit in den Regionen, kulturrisse, Heft 4, Dezember 2012
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