TKI richtet kulturpolitische Forderungen an wahlwerbende Parteien
Anlässlich der bevorstehenden Landtagswahl richtet die TKI, Dachverband von 111 freien Tiroler Kulturinitiativen, an die wahlwerbenden Parteien fünf zentrale kulturpolitische Forderungen. Es braucht nicht nur dringend mehr Geld für die freien Kulturinitiativen, sondern auch gezielte Maßnahmen wie Förderschwerpunktsetzungen oder die Unterstützung von Kulturarbeit in Form einer Vergnügungssteuerbefreiung für nicht kommerzielle KulturveranstalterInnen.
Kurzinformation
Im Koalitionsabkommen „Programm für Tirol 2008 bis 2013“ sind unter anderem für die freie Kulturszene vielversprechende kulturpolitische Vorhaben formuliert: Die „Schaffung von Freiräumen für junge Kulturinitiativen und neue Kulturprojekte durch entsprechende Förderungen“, die „Anpassung der Förderungskriterien an die Veränderungen im Kulturbetrieb“ oder die „Definition von (temporären) Förderschwerpunkten“. Gegen Ende der aktuellen Regierungsperiode muss allerdings festgestellt werden, dass die Umsetzung der kulturpolitischen Vorhaben nicht nur enorm zu wünschen übrig lässt, sondern paradoxerweise geradezu gegenteilige Entwicklungen befördert wurden: „Kein Geld für Neues“ war die kulturpolitische Devise der letzten Jahre sowie ein kontinuierlicher Rückgang der Ausgaben für Kulturinitiativen und -zentren.
Es braucht nicht nur generell ein stärkeres kulturpolitisches Engagement für zeitgenössische Kulturinitiativenarbeit von Seiten der zukünftigen Tiroler Landesregierung, sondern auch eine gezielte Förderschwerpunktsetzung, betont die TKI, Dachverband von 111 freien Tiroler Kulturinitiativen, und stellt anlässlich der bevorstehenden Landtagswahl an die wahlwerbenden Parteien fünf zentrale kulturpolitische Forderungen:
- Durchführung eines partizipativen Kulturentwicklungsprozesses auf Landesebene unter Einbeziehung der freien Kulturszene
- Konsequente Verankerung von Kultur als Querschnittsmaterie in allen die Zukunft des Landes betreffenden Konzepten und Prozessen
- Aufstockung des Kulturbudgets und Erhöhung der Ausgaben für den Bereich „Kulturinitiativen, -zentren“ auf mindestens 5 Prozent der Gesamtausgaben für Kultur
- Abschaffung der Vergnügungssteuer für gemeinnützige KulturveranstalterInnen
- Förderschwerpunkt Jugendkultur
Ausführliche Informationen zu den kulturpolitischen Forderungen der TKI
- Durchführung eines partizipativen Kulturentwicklungsprozesses auf Landesebene unter Einbeziehung der freien Kulturszene
- Konsequente Verankerung von Kultur als Querschnittsmaterie in allen die Zukunft des Landes betreffenden Konzepten und Prozessen
- Aufstockung des Kulturbudgets und Erhöhung der Ausgaben für den Bereich „Kulturinitiativen, -zentren“ auf mindestens 5 Prozent der Gesamtausgaben für Kultur
Die TKI fordert daher die dringende Erhöhung der Ausgaben für den Bereich „Kulturinitiativen und -zentren“ auf mindestens 5 Prozent der Gesamtausgaben für Kultur, eine generelle Erhöhung des Kulturbudgets durch Umverteilung des Geldes aus anderen Ressorts sowie mehr Transparenz bei den Kulturausgaben.
Weiters fordert die TKI in diesem Zusammenhang auch die Anhebung des – seit seiner Einrichtung im Jahr 2002 inflationsbezogen massiv gesunkenen – Fördertopfes TKI open auf 150.000 Euro. Diese Summe entspricht immer noch bei weitem nicht dem Förderbedarf der jährlich bei TKI open eingereichten Projekte (bei der letzten Ausschreibung betrug dieser beispielsweise rund 300.000 Euro), wäre aber zumindest ein Zeichen der Anerkennung der Notwendigkeit freier Kulturarbeit.
- Abschaffung der Vergnügungssteuer für gemeinnützige KulturveranstalterInnen
- Förderschwerpunkt Jugendkultur
Schwerpunktsetzungen auf Jugendkulturarbeit könnten auf unterschiedliche Art geschehen, etwa durch die verstärkte Förderung bestehender jugendkultureller Einrichtungen und Maßnahmen oder durch einen eigenen Budgetansatz für Kulturarbeit von und für Jugendliche(n). Junge Menschen, die nicht nur in der Rolle von KulturkonsumentInnen verharren und selbst künstlerisch/kulturell aktiv werden möchten, haben in der bestehenden Förderlandschaft kaum die Möglichkeit, selbst Kulturprojekte zu realisieren. Die Anforderungen an FörderwerberInnen sind oft zu hochschwellig. Zudem fehlt häufig das Verständnis für jugendkulturelle Phänomene. Jugendkultur wird – wenn überhaupt – innerhalb der erwachsenen Kulturförderung behandelt. Um Anreize für jugendkulturelle Aktivitäten zu schaffen, braucht es für Jugendliche niederschwellige und unbürokratische Zugänge zur Kulturförderung.
Im Zusammenhang mit Jugendkulturförderung ist außerdem auch die – seit langem von der TKI geforderte – Klärung der jeweiligen Zuständigkeitsbereiche von Kulturabteilung und JUFF (Abteilung für Familien, Frauen, Jugend, Integration und SeniorInnen) in Bezug auf diesen Bereich wünschenswert.
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Downloads
Presseaussendung: Kulturpolitische Forderungen an wahlwerbende Parteien (30.1.2013)
Anhang zur Presseaussendung: Informationen zur Kulturbudgetentwicklung 2001-2011
Diagramme: Entwicklung der Gesamtausgaben für Kultur und Prozentanteil der Ausgaben für "Kulturinitiativen und -zentren" (pdf)
Medienberichte Tiroler Tageszeitung, 31.1.2013 Tiroler Tageszeitung, 2.2.2013
Politische Stellungnahmen zu den Forderungen
Am 24.4.2013 fand in der Bäckerei unter dem Titel "Zeitgenössische Kunst und Kultur sind wesentlich für gesellschaftliche Entwicklung, weil..." eine Podiumsdiskussion im Vorfeld der Tiroler Landtagswahlen zum Stellenwert von Kunst und Kultur statt. Weitere Infos zu der Veranstaltung und ein Nachbericht sind hier zu finden.
Presseaussendung: Kulturpolitische Forderungen an wahlwerbende Parteien (30.1.2013)
Anhang zur Presseaussendung: Informationen zur Kulturbudgetentwicklung 2001-2011
Diagramme: Entwicklung der Gesamtausgaben für Kultur und Prozentanteil der Ausgaben für "Kulturinitiativen und -zentren" (pdf)
Medienberichte Tiroler Tageszeitung, 31.1.2013 Tiroler Tageszeitung, 2.2.2013
Politische Stellungnahmen zu den Forderungen
Am 24.4.2013 fand in der Bäckerei unter dem Titel "Zeitgenössische Kunst und Kultur sind wesentlich für gesellschaftliche Entwicklung, weil..." eine Podiumsdiskussion im Vorfeld der Tiroler Landtagswahlen zum Stellenwert von Kunst und Kultur statt. Weitere Infos zu der Veranstaltung und ein Nachbericht sind hier zu finden.