Weitere Kürzungen des Kulturbudgets wären fatal
Weitere Kürzungen des Kulturbudgets wären fatal
Die TKI – Tiroler Kulturinitiativen / IG Kultur Tirol fordert die verantwortlichen PolitikerInnen auf, den Kulturbereich nicht weiter zu prekarisieren.
Kolportierte 25 Millionen Euro will das Land Tirol im Doppelbudget 2015/2016 einsparen, um sich dem angepeilten Ziel „Nulldefizit“ anzunähern. Die Einsparungen sollen in erster Linie den Bereich der Förderungen treffen. Die TKI fordert die verantwortlichen PolitikerInnen auf, keine weiteren Kürzungen bei den Kulturförderungen vorzunehmen. Die Situation der Kulturschaffenden ist jetzt schon prekärer denn je.
Seit Jahren sind Kulturschaffende in Tirol mit der Situation konfrontiert, dass die Kosten für die Durchführung von Kultur kontinuierlich steigen, die Kulturförderungen jedoch stagnieren bzw. eigentlich laufend sinken, da es kaum Spielraum für Indexanpassungen gibt. Von Erhöhungen kann – abgesehen von Einzelfällen – schon gar nicht gesprochen werden.
Diese Tatsache ist vor allem auch für den Bereich der freien Kulturarbeit mehr als problematisch. Indexsteigerungen, Mieterhöhungen, ansteigende Erhaltungs- und Gehaltskosten bei sinkenden bzw. maximal gleich bleibenden Förderungen führen dazu, dass die Situation für viele Kultureinrichtungen und -projekte in freier Trägerschaft immer prekärer wird. Dass Gratisarbeit, Niedrigstlöhne und atypische Beschäftigungsverhältnisse an der Tagesordnung stehen, bestätigt auch eine Online-Umfrage der Österreichischen Kulturdokumentation zur finanziellen Situation freier Kulturinitiativen.
Ein Blick auf die Kulturberichte des Landes Tirol zeigt die dramatische Förderentwicklung der letzten Jahre besonders eindrücklich: Im Jahr 2002 betrugen die Ausgaben für den Bereich „Kulturinitiativen, -zentren“ 1.659.650 Euro, was 2013 indexangepasst (Inflationsrate 2002-2013: 25%) einem Betrag in der Höhe von rund 2 Millionen Euro entsprochen hätte. De facto aber flossen im Jahr 2013 nur 1.275.500 Euro in den Bereich „Kulturinitiativen, -zentren“, was einer Kürzung in Höhe von 900.000 Euro gleichkommt.
Weitere Budgeteinschnitte wären fatal. Schon jetzt beruht der Kulturbetrieb in freier Trägerschaft in großen Teilen auf Selbstausbeutung der Kulturschaffenden. Die TKI fordert die verantwortlichen PolitikerInnen daher auf, keine weiteren Kürzungen bei den Kulturförderungen vorzunehmen. Vielmehr ist eine erhebliche Aufstockung der Kulturausgaben notwendig, um eine weitere massive Gefährdung der freien Kulturarbeit zu verhindern.