Fleisch is mei Gmias
Markus Blösl u.a.
Kurzbeschreibung
„Fleisch is mei Gmias“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von ArchitektInnen, MusikerInnen und KöchInnen.Im Sommer 2006 installieren wir temporäre Kulturpixel in Tirol mit der Einladung zum experimentellen Brauchtum. Schwerpunkt ist das Vermitteln von Musik und Kochen als kulturelle Grundwerte. Unsere Intervention manipuliert Klischeebelastungen mit persönlichen Interpretationen von Brauchtum und den Interaktionen der Beteiligten vor Ort. „Fleisch is mei Gmias“ animiert ein brauchtumsrelevantes Theater auf Tiroler Dorfplätzen.Ein trojanischer Wohnwagen parkt auf Tiroler Dorfplätzen und verwandelt sich in einen theatralisch gestalteten Kulturpixel. Vom Wohnwagen, in der Mitte durchgeschnitten, wird der „Deckel“ abgehoben, eine Hälfe wird zur Bühne, die andere zur Kuchl. Wir schaffen eine Illusion der Metaphorik des Stammtisches, um das Publikum in einen Personifizierungsprozess einzubringen. Die wirkliche Illusion entlarvt die Leere und Inhaltslosigkeit auf Tiroler Dorfplätzen.
„Fleisch is mei Gmias“ ersetzt für die Zeit seiner Aufführung die Realität durch verschiedene Perspektiven und Ideen des experimentellen Brauchtums und erschafft durch das Kippen von klischeebelasteten Szenarien einen alternativen Ort jenseits von Platzkonzerten, Baumärkten und Zeltfesten. Der Kulturpixel ist die Bühne für das Dorf, die allen zugänglich ist und auf der sich die unterschiedlichsten Personen beteiligen und den Dorfplatz wieder als gesellschaftlichen Raum interpretieren. „Fleisch is mei Gmias“ generiert mit mehrdeutigen populären Bespielungen neue Formen von Öffentlichkeit, Kommunikation und Interaktion. Eine Realität, die den Bürger ernst nimmt: als Zuschauer, aber auch als Akteur unserer Gesellschaft.