Hito
Arbeitsgemeinschaft Hito, Verena Finkenstedt
Kurzbeschreibung
Das Tanztheaterprojekt Hito kombinierte zwei Grundthemen: Die Frage nach der Wirkung des Lebensraumes Berg auf weibliche Lebensentwürfe und die Bearbeitung von Sagen aus dem Tiroler Alpenraum. Jedem Lebensalter wurde im Stück symbolisch eine Sagenfigur gegenübergestellt. Ziel war es, die Essenz der Sagen zu filtern und in einer stark reduzierten, teils verfremdeten Form wiederzugeben. Dabei wurde bewusst jede esoterische Mythisierung von Sagen, sowie eine folkloristisch und/oder patriotisch/nationalistische Instrumentalisierung der Themen Berg/Frau vermieden. Hinter Hito stand ein Gesamtkonzept mit dem Ziel, jeden künstlerischen Schritt bis hin zum fertigen Stück selbst zu erarbeiten: Musik, Projektionen anstelle eines sperrigen Bühnenbildes, Kostüme und Choreografie. Alle künstlerischen Ebenen und Elemente standen sich dabei gleichberechtigt und ergänzend gegenüber. Die Aufführungen von Hito hatten sich kontinuierlich von Kulturstätten im städtischen Bereich in den ländlichen Raum verlagert und so die Idee eines künstlerischen Bergaufstieges umgesetzt. Hito wollte auf diese Weise zeitgenössischen Tanz in ländliche Kontexte tragen und die Begegnung zwischen dem Publikum in Stadt und Land verstärken. Experimentiert wurde aber auch damit, wie unterschiedliche Spielorte die Aufführungen und auch die Interaktion Aufführende – Publikum verändern.