Parto Preni - Diese Stadt ist nicht einsprachig
Bureau für unkonventionelle Sozialforschung und kulturpolitische Interventionen zu Mehrsprachigkeit im öffentlichen Raum (Ansprechperson: Oscar Thomas-Olalde)
Kurzbeschreibung
Wie in allen Migrationsgesellschaften ist in Innsbruck sprachliche Vielfalt nicht die Ausnahme, sondern gesellschaftliche Realität. Im öffentlichen Raum werden sowohl strukturell als auch alltagsweltlich Sprachen und sprachliche Praxen hierarchisiert. Während bestimmte Sprachen als symbolisches Kapital gelten, werden andere ausgegrenzt, zensuriert („redet leise!“) oder zum Schweigen gebracht. Mehrsprachigkeit wird durch einen dominanten Integrations-Diskurs und durch den Mythos der Monolingualität missachtet, verschwiegen, entthematisiert.
Ziel des Projektes „Parto-Preni“ ist die Anleitung eines Prozesses, bei dem Mehrsprachigkeit und nicht-dominante Sprachpraxen durch partizipative künstlerische und kulturpolitische Interventionen in der Stadt Innsbruck Raum einnehmen. Mehrsprachigkeit wird sichtbar, indem AkteurInnen in ihre Umgebung intervenieren. Sie werden selbst zu PerformerInnen und ForscherInnen, indem sie die Reaktionen der Umgebung auf ihre sprachliche Raumaneignung dokumentieren.
Aus dem Projekt entsteht eine Video-Arbeit, die bei einer Installation im öffentlichen Raum präsentiert und mit musikalischen und literarischen Elementen live aufgeführt wird.