Wohnen für alle! Und dann entwickeln wir Nachbar_innenschaft?
Desiré Tchuenteu & Stephan Blaßnig
Wohnen ist ein Grundbedürfnis und jede_r hat ein Recht darauf. Der Zugang zu Wohnraum ist aber ungleich: rassistische, sexistische, klassenbedingte und weitere soziale Ausschlüsse wie u.a. Einkommen, Ausbildung, Behinderung, Alter, Familie sind eine Realität.
Kurzbeschreibung
Nachbar_innenschaft setzt eines voraus: Wohnraum. Einen solchen zu finden wird für viele Menschen zu einer existenziellen Herausforderung. Und zu einem ungewollten Einblick in rassistische Normalzustände. Die Wohnungsproblematik ist nicht nur auf die rassistische Praxis der Wohnungsvergabe zu reduzieren. Der dem Kapitalismus innewohnende Grundsatz von Angebot und Nachfrage „reguliert“ das Grundbedürfnis Wohnen nach Einkommens- und Vermögenssituation, kurz: aufgrund einer sozialen Klassenzugehörigkeit. Innsbruck ist als „Schmelztiegel der Kulturen“ bekannt und der kulturelle Reichtum kommt von der Verschiedenartigkeit der Dialoge. Jede Kultur nimmt von ihren Wurzeln (Sozialisation & Prägung) und durch den Austausch zwischen den Menschen wird die Nachbar_innenschaft bereichert. Durch dieses Projekt soll die Problematik von Wohnungssuche bzw. Wohnungslosigkeit und Nachbar_innenschaft nicht gelöst, sondern in der Öffentlichkeit dargestellt, Handlungsstrategien aufgezeigt und zu einem gesellschaftspolitischen Thema gemacht werden.
Durch Dokumentation von Wohnungsanzeigen, Gesprächen mit Wohnungssuchenden, NGOs und SOMs (selbstorganisierte Migrant_innen) wollen wir Erfahrungen bündeln. Zusammen mit Kunstschaffenden werden diese „Ergebnisse“ visualisieren und zu einer Sensibilisierung beitragen. Im Herbst 2013 (Hochsaison der Wohnungssuche)wird eine öffentliche Beschwerdestelle für Wohnungssuchende an einem stark frequentierten öffentlichen Platz in Innsbruck errichtet (siehe oben). Zum Abschluss des Projekts findet ein Diskussionsabend zu den Themen Wohnen und Nachbar_innenschaft statt. Dabei wird auch eine kleine (Projekt)Broschüre mit den Ergebnissen und künstlerischen Interventionen präsentiert.
Programm
Unser Projekt "wohnen für alle!" geht im Oktober in die spannende Phase. Wir bauen an vier Tagen zwischen 8. und 11. Oktober eine (temporäre) "Öffentliche Beschwerdestelle für das Recht auf Wohnen in Innsbruck" auf. In der Zeit von 10 bis 16 Uhr werden wir in Wilten, Mariahilf, Pradl und in der Innenstadt das Thema Wohnungssuche und Ausschlüsse davon thematisieren.
An diesen vier Tagen wollen wir zusammen mit NGOs den sozialen Ausschluss und die Probleme auf der Suche nach Wohnraum öffentlich zum Thema machen. Frust und Wutablassen mit Beschwerdepostkarten und einem Beschwerdemikrofon inklusive.
Kontakt
info(at)wohnen-fuer-alle.at
Information
www.wohnen-fuer-alle.at
Nähere Infos
zum Projekt:
office(at)tki.at
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