Ausgewählte Projekte
Komm erzähl mir (d)eine Geschichte

Komm erzähl mir (d)eine Geschichte.

Komm erzähl mir (d)eine Geschichte.

eine Kooperation vom Verein Zweitgeschichte & Verein (re)collection
Frühsommer - Herbst 2024

Aktuell

„Komm erzähl mir (d)eine Geschichte“

In sechs Veranstaltungen werden wir uns den Themen Verfolgung, Flucht und Widerstand in Tirol zur Zeit des Nationalsozialismus widmen. Dafür wurden verschiedene Geschichten für euch gesammelt, die wir an historischen Orten mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln zum Leben erwecken.
Gemeinsam mit euch wollen wir einen Diskurs zum Thema Erinnerungskultur anregen und herausfinden, wie Aspekte der Geschichte auf die Gegenwart projiziert werden können.
Dabei sollen am Beispiel historischer Personen, Haltungen gezeigt werden, anhand derer wir unser eigenes Handeln reflektieren können.

Audioausstellung "Widerstand und Verfolgung"

22.9.-16.10.2024, Do - Sa 16-19 Uhr

in Kooperation mit Radio Freirad

Don Quichote, Mariahilfer Straße 30, 6020 Innsbruck

In der Audioaustellung „Widerstand und Verfolgung“ werden in 30 Sequenzen Geschichten von Akteur*innen des Widerstands und von Verfolgeten in Tirol während des Nationalsozialismus wiedergegeben - produziert von Radio Freirad.
Eingebettet in eine Berglandschaft zeigen sie auf, dass es kein ruhiges Hinterland gab (und gibt?).

ÖFFNUNGSZEITEN immer Do-Sa 16.00-19.00 Uhr

22.09. Vernissage 16-20 Uhr
Eröffnung der Ausstellung mit Performance ausgewählter Kurzbiographien

16.10. Finissage 16-20 Uhr
Abschlussveranstaltung mit Musik und leckeren Getänken

Theater Wanderung: Max Bair

Frei nach "Die 3 Kühe" von Egon Erwin Kisch

Treffpunkt 29.9.2024 14:10 Uhr, Bahnhof Matrei am Brenner

Wer hätte sich damals gedacht, dass ein einfacher Bauer aus dem Tal sein Vieh verkauft um in den spanischen Bürgerkrieg zu ziehen?
Noch heute fesselt die von Egon Erwin Kisch geschriebene Kurzbiographie von Max Bair und seinen drei Kühen.
Eine Geschichte von Hoffnung und Mut, von Helden und dem Glauben an eine gerechtere, bessere Welt, für die es sich lohnt zu kämpfen.
Wir haben diese Geschichte Max Bairs aufgegriffen und weiterverfolgt und werden sie für euch bei einer kleinen Wanderung untermalt von Theaterfrequenzen zum Leben erwecken.

Lesung: "Ich vermisse euch wie Sau"

5.10.2024, 19 Uhr, Don Quichote, Mariahilfer Straße 30, Innsbruck

Ricardo wurde 1986 in Dresden geboren. Er war unter anderem in der Graffiti-, Hausbesetzer*innen- und Antifaszene aktiv. Dies führte zu ständiger staatlicher Repression. Mehrmals saß er im Knast. Als Schwarzer Mensch ständigem Rassismus ausgesetzt entschloss er sich im Jahr 2014 Deutschland zu verlassen, vor allem um einer weiteren Haftstrafe zu entgehen. Ricardo lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2017 in Moçambique, anfangs in der Illegalität und später im Exil.

Dieses Buch ist nicht nur eine persönliche Auseinandersetzung von Freund*innen und Gefährt*innen mit dieser Zeit, sondern auch eine politische Annäherung daran, was Flucht und Exil aus Deutschland hinaus bedeutet. Ergänzt wird das Buch durch mehrere Interviews mit Personen, die ihre eigenen Erfahrungen und Einblicke zu den Themen Flucht, Illegalität und Exil, geteilt haben.

Zeitgeschichte am Berg: Die Rattenlinie

Wanderung mit M. Spörr

6.10.2024, Treffpunkt 9:30 Uhr, Bahnhof Gries am Brenner

Der Begriff „die Rattenlinie“ etablierte sich nach 1945 als Bezeichnung für die Fluchtrouten, welche Nazis verwendeten um sich ihrer Schuld zu entziehen.
Vor allem diejenigen, die sich auf Fahndungslisten der Alliierten und auch der von Jüd*innen ahnten, ergriffen über diese gut organisierte Netzwerke die Flucht.
Nicht wenige von ihnen führte ihr Weg durch Tirol.

Gemeinsam mit euch werden wir uns einzelne Akteur*innen dieser Zeit ansehen. Wer waren die Menschen, die Nazis ins Ausland schmuggelten? Welche Organisationen standen dahinter? Und welche Nazis schafften es tatsächlich über diese Route trotz ihrer schweren Verbrechen ihr Leben ungescholten und in Freiheit zu leben?

Wanderung: Grenzgang - Flucht über die Alpen

mit M. Bertagnolli & G. Safarian

Treffpunkt: 13.10. 9:45 Uhr, Parkplatz Obernberger See

Interaktive Wanderung zu Thema Flucht.
Bei dieser Wanderung wollen wir anhand von historischen Karten und Gesetzesänderungen während der NS-Herrschaft Denkanstöße zum Thema Flucht - in der Geschichte und Gegenwart - geben.
In Gesprächen werden wir versuchen die Auswirkungen der Grenzverschiebungen und der Verschärfung der Lebensrealitäten von damals zu verstehen und uns fragen:

Wie würde ich mich verhalten? Würde ich fliehen? Und wenn ja, wann? Wie? Und wohin? Und hätte ich überhaupt die Möglichkeit zu gehen?

Der Alpenraum stellt für Flüchtende eine besondere Herausforderung dar. Wer die Bergpässe nicht auf den gewohnten Wegen passieren möchte/kann muss sich in gefährliches Gelände begeben. Am Höhepunkt unserer Wanderung werden wir uns gemeinsam mit einem Bergwanderführer auch diesen Themen widmen.

Kurzbeschreibung

Wenn die Welt die wir kennen auseinanderfällt, wie orientieren wir uns dann neu? Und wo finden wir unseren Kompass? Gemeinsam mit Interessierten geht es auf eine Exkursion zum Grenzgebiet am Brenner. Begleitet von künstlerischen Dokumentationen (Ausstellungen) und theatralen Inszenierungen werden wir zusammen von Hütte zu Hütte wandern und an historischen Orten die Türe zur Vergangenheit aufstoßen, um von ihr für die Zukunft zu lernen. Es wird zum Schauen, Zuhören, Diskutieren und Mitdenken eingeladen. Es werden Geschichten von Widerstandskämpfer*innen, Schmuggler*innen, Jüdi*innen und Nazis aus der NS-Zeit erzählt. Trotz der verschiedenen Ideale & Werte hatten alle Akteur*innen dabei etwas gemeinsam: Sie wollten ungesehen über die Alpen!

Mit dem Wissen von Bergführer*innen, Historiker*innen & Künstler*innen werden wir die Vergangenheit untersuchen, Zusammenhänge neu beleuchten und herausfinden, in welche Richtung unser eigener Kompass zeigt.

Projekteinreicher*innen

VEREIN ZWEITGESCHICHTE

Der Verein Zweitgeschichte greift Themen auf, die unter der Oberfläche schlummern. Geschichten die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind und erst bei einer zweiten Betrachtung ins Auge stechen. Der Verein wurde 2018 gegründet, die Gruppe arbeitete jedoch schon seit 2016 miteinander.

Ausgewählte Projekte:
2019 setzte sich die Gruppe mit dem Mythos von Lilith als erster Frau im Paradies auseinander und übersetzte diesen in die Gegenwart. Dieses Stück wurde ebenfalls im Bogentheater aufgeführt. Lilith als erste Frau ist damit auch die erste Gebärende. Am Tag gegen Gewalt an Frauen inszenierte die Gruppe eine Performance zum Thema Gewalt bei der Geburt auf der gleichnamigen Demo und informierte in einem Radiobeitrag im Radio Freirad über die verschiedenen Formen von Gewalt bei der Geburt.
2019-2020 als die Pandemie die künstlerische Arbeit unmöglich machte, blieb das von der Stadt Innsbruck gefördertes Papiertheater Projekt "Schwarz auf Blau" in seinen Kinderschuhen stecken. Es konnte erst 2022 realisiert und Anfang 2023 im Bogentheater aufgeführt werden.

VEREIN (RE)COLLECTION

Der Verein (re)collection wurde 2022 gegründet, um antifaschistische Kämpfe, deren Geschichte und Widerstandskultur aufrecht zu erhalten und sichtbar zu machen. Durch das Erforschen und Besuchen historischer Schauplätze werden längst vergessene Geschichten anhand künstlerischer Prozesse wieder lebendig gemacht. Es werden diskriminierende Strukturen in unserer Gesellschaft mit künstlerischen Mitteln und Aktionsformen aufgedeckt sowie aktuelle Kämpfe welche sich für die Grundrechte der Menschen einsetzen performativ begleitet.

2021 startete das Projekt "antifaschistische Wandertage", welches sich schwerpunktmäßig mit antifaschistischen Kämpfen zur Zeit des Nationalsozialismus in Tirol, sowie Verfolgung und Flucht zu eben dieser Zeit beschäftigte. Dafür wurden historische Fluchtrouten besonders ins Visier genommen. Die Wanderungen in den Grenzgebieten am Reschen und bei Mittenwald wurden mit Erzählungen von gesammeltem historischem Wissen begleitet.


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